Als ich vor Jahren damit anfing, meinen Müll zu reduzieren, war das erste das ich abschaffte die Unmengen von Tetrapacks. Vieles, was wir da von Aldi in diesen Kartons nach Hause schleppten war nämlich ganz einfach in Glas zu bekommen.
Der beste Müll ist gar kein Müll! Daher überlegte ich mir damals, wie ich meinen Müll reduzieren könnte. Der größte Übeltäter war schnell ausgemacht: die Tetrapacks. Saft, Milch, passierte Tomaten … Das ist doch mal ein Anfang, dachte ich und kaufte Saft wieder in der Mehrwegflasche. Im Supermarkt fand ich Milch in der Flasche und Joghurt und Sahne im Pfandglas gleich mit dazu. Auch die passierten Tomaten gibt es in der Flasche. Großartig! An der Kasse packte ich alles in meine mitgebrachte Tragetasche.
Neben dem umweltfreundlicheren Mehrwegsystem hat diese Art des Einkaufs noch weitere Vorteile: Während Saft aus dem Tetrapack oder aus der Plastikflasche meist aus Konzentrat gewonnen wird, das durch die ganze Welt transportiert wurde, kommt der Saft aus der Mehrwegflasche aus der Region. Das bedeutet auch, dass die leeren Flaschen nur wenige Kilometer zum Abfüller reisen.
Glasflaschen leben länger
Grundsätzlich sind Mehrwegflaschen aus Glas sehr ökologisch: Sie können bis zu 50-mal wiedergefüllt werden. Das spart Rohstoffe, mindert Abfälle und erzeugt weniger Treibhausgase. Ein Transportweg von bis zu 1000 Kilometern ist noch ökologisch im Vergleich zur Verwendung von Einwegflaschen oder Tetrapacks. Gut sind vor allem universale Mehrweg-Flaschen, die aus einem Pool stammen und daher nicht an einen Hersteller gebunden sind. Der Rücktransport und die Reinigung verbrauchen weniger Energie und Rohstoffe als die Herstellung einer neuen Einwegflasche.
Warum keine Tetrapacks? Sie bestehen aus Karton sowie hauchdünnen Alu- und Polyethylenfolien. Das kann zwar gut recycelt werden, muss aber sehr energieaufwendig getrennt werden. Zudem wird nur etwa ein Drittel der Kartons tatsächlich recycelt. Der Rest verschwindet in der Müllverbrennung.
Mittlerweile klappt es bei uns sehr gut mit den Mehrwegflaschen. Unser Verbrauch von Saft ist extrem zurückgegangen. Das tut auch der Gesundheit gut, denn Fruchtsäfte haben einen hohen Zuckeranteil. Wasser kommt bei uns aus der Leitung und wird ab und zu aufgesprudelt. Da spart man sich auch einiges an Schlepperei. Und für die Milch haben wir mittlerweile sogar eine Abfüllstation um die Ecke gefunden.