Meine erste Herausforderung: ein nachfüllbarer Klebestift

Happy StickingSchule ist ja so eine Sache: Plastikhüllen, Plastikschreiber etc. Nun kam mein Sohn heim und meinte: „Mama, ich brauche einen neuen Klebestift.“ Ich verwarf den ersten Impuls, einfach einen Neuen zu kaufen und machte ich mich im Internet auf die Suche. Mein erster Weg führte mich auf den Blog der Vordenkerin des plastikfreien Lebens Sandra Krautwaschl. Und siehe da, von UHU gibt es wohl nachfüllbare Produkte. Ein Blick auf deren Webseite zeigte mir zwar sehr viele ökologische Kleber an, aber keinen, den man nachfüllen kann. Also weiter zu Pritt. Auch dort auf der Webseite Fehlanzeige. Ein Anruf beim Kundentelefon von Henkel brachte mir die Aussage: „Das gab es mal vor 15 Jahren, wurde aber leider nicht angenommen.“ „Mmh, sage ich so, „vielleicht war die Zeit damals einfach noch nicht reif dafür?“ Alternativ schlägt mir der nette Mann am Telefon den ganz normalen Pritt-Stift vor, dessen Verpackung so sparsam konstruiert sei, dass er mit einem Minimum an Kunststoff auskäme. Und das wäre zu 99 % natürlich – also aus Saccharose und Stärkederivaten. O.K.! Muss also unbedingt recherchieren, wie sich das ökologisch niederschlägt und was eigentlich passiert, wenn diese Dinge in den Müll wandern. Also, weiter im Internet suchen. Ein Erfahrungsbericht von 2002 bezieht sich auf ein Produkt von ÖkoNorm. Das stellt sich als Flüssigkleber heraus, der zwar nachfüllbar ist, allerdings genauso wie die Nachfüllflasche in einer Plastikflasche daherkommt. Also auch nicht die ganz ideale Lösung. Bei weiterer Recherche stosse ich auf den guten alten Gutenberg Gummierstift. Es blitzen verschüttete Erinnerungen an meine Kindheit auf, in der ich selbst mit diesem Gumminippel geklebt habe. Eigentlich hat mir das immer sehr gut gefallen … Das schöne bei dieser Flasche ist: Sie ist aus Glas, mit einem Klebenippel aus Gummiarabicum, also reinem Pflanzengummi, und sie ist nachfüllbar. Ich bin begeistert! Mal sehen, was meine Kinder sagen…. Sicherheitshalber schaue ich mal was es zu diesem Thema bei utopia.de so gibt. Schließlich bin ich wohl kaum die einzige auf dieser Welt, die ökologischer kleben möchte. Und tatsächlich gibt es einen Thread (http://www.utopia.de/blog/selbstversuch-2012-ein-fast/klebrige-fussabdruecke-oder), in dem sogar jemand selbst seinen Kleber kocht: Kleber selbst kochen Klingt auch nicht schlecht. Wenn ich die Glasflasche habe, kann ich das ja mal ausprobieren… Und wo gibt’s nun diesen tollen Retro-Glasflaschen-Kleber? Beim Versandhandel für nachhaltiges Einkaufen memo. Doch davon ein andermal ….

8 Kommentare

  1. Hey, ich bin über den Suchbegriff „Klebestift selbst machen“ auf deine Seite gestoßen. Danke, dass du dich so reinhängst du deine Erkenntnisse weitergibst.

    Leider habe ich keine Lösungsmöglichkeit für einen Klebstift gefunden. Der Flüssigkleber in der Glasflasche hört sich ja toll an, aber zwischen Flüssigkleber und Klebestift ist ein Unterschied: Die Konsistenz 😉

    Wenn die Lehrer in der Schule einen Klebestift verlagen, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen – ich bin selbst Lehrer. Kappe ab, Kreise drehen, Material umdrehen, ausrichten, leicht drücken, FERTIG.

    Der Flüssigkleber: Keber auf, Kappe so ablegen, dass nichts angesaut wird, Kleber so gut wie´s geht ohne Pfützenbildung verteilen, extra vorsichtig umdrehen, weil das Papier inzwischen so aufgeweicht ist, dass es in der Mitte (un)erwartet zusammen klappt, Kleber an den Fingern, Papier bestmöglich ablegen, ein ausrichten nach dem Ablegen ist ohne Löcher und Risse wegen der Pfützen nicht mehr möglich, Festdrücken entfällt weil die Finger immer noch schmandig sind, Hände waschen gehen, zurückkommen, festdrucken, wieder schmandige Finger weils zur Seite rauskommt, diesesmal ist es uns egal, Kleber auf der Außenseite, nicht schön, und jetzt müssen wir waren, bis das ganze getrocknet ist…
    Und jetzt schreibt ein Schulkind mit einem gespitzen Bleistift auf ein gerade mit Flüssigkleber geklebtes Papier…Diese Heft sehen zum Kotzen aus.

    Dein Kind wird nicht solche Schwierigkeiten beim Kleben haben, weil du eine sehr engagierte Mutter zu sein scheinst und du wahrscheinlich sehr viel Zeit in die lückenfreie Entwicklung deiner Kinder investiert hast.
    Aber schau dich mal in der Klasse deiner Kinder um… Den Kinder fehlt an den einfachsten feinmotorischen Fähigkeiten – und das liegt wie wir alle Wissen an deren Eltern, an unserer Gesellschaft und an der Politik.

    Möglicher Ansatz: Lasst die Kinder im Kindergarten mit Flüssigkleber kleben. Wenn nicht dort und dann, wo sonst (also auf die Schnelle)?

    Ich möchte meinen Zugang zu den Kinder nutzen, um mit ihnem auch alternativen zu Plastik und Konsum schmackhaft zu machen. Aber in der Schule kommen wir nicht um einen Klebestift herum – dafür muss sich ein ganz schöner Wandel vollziehen.

    Solltest du inzwischen eine Tipp für Klebstoff für Klebestift haben, würde ich mich sehr freuen 😉

    Die besten Grüße, Maria

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    1. Liebe Maria,

      danke für den sehr anschaulichen Bericht über Flüssigkleber. 🙂 Auweia, das klingt echt spektakulär.
      Bei uns konnte sich der FLüssigkleber leider auch nicht durchsetzen, da die Glasflasche ist eigentlich auch doof ist. Jetzt darf ich damit kleben…

      Zuhause klappt das alternative Kleben allerdings gut: Wir haben bei Manufaktum noch einen anderen Kleber aufgetan, der wunderbar nach Marzipan riecht.
      Das ist allerdings auch nichts für die Schule… Da haben wir uns dann auf eine ökologische Variante geeignet: den Tesa Klebestift „Easy Stick ecoLogo“ . Da ist zumindest der Kunststoff recycelt und wenn man die größte Größe nimmt, hält er lange und produziert wieder weniger Müll. Und aus dem alten Klebestift wird dann hoffentlich wieder ein neuer Klebestift. 😉

      Was ich mich allerdings frage: Warum muss man eigentlich so viele Blätter einkleben? Kann man die nicht in Ordner sammeln? Das würde auch Hefte sparen, weil die dann nicht so schnell voll werden. Ist das im Schulalltag umsetzbar?

      Viele Grüße
      Sylvia

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  2. Fürs Büro suche ich auch seit Jahren einen nachfüllbaren Klebestift. Seit der Vorrat an Pritt-Nachfülllstiften aufgebraucht ist, wandern ständig Einweg-Stifte in den Müll. Dass das vom Markt nicht angenommen worden sein soll, ist mir völlig unverständlich. Die Nachfüllstifte waren in der Handhabung denkbar simpel und es sollte jedem Kunden der Vorteil einleuchten. Aber „der Kunde“ kauft ja auch lieber eine neue Flasche Seifenspender, statt für den halben Preis das Nachfüllpack eine Etage tiefer zu greifen…

    Leider ziemlich teuer und aufgrund eines großen Vorrats Einwegstiften habe ich auch noch keine eigenen Erfahrungen: https://www.lupus-produkte.de/kreativ/klebestift-kleber-klebebaender/1963/lupus-office-stick-25g-nachfuellbar

    Nach meiner Erfahrung ist der Uhu Klebestift übrigens deutlich sparsamer in der Anwendung als Pritt. Auch das ist ja eine Form der Müllvermeidung. Tesa hatte ich noch nicht.

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    1. Vielen Dank für die Tipps. Der Lupus klingt spannend und der Tipp mit dem Uhu ist auch super! Das werde ich mal testen. Beim Kauf der Einwegstifte habe ich bisher zumindest immer darauf geachtet, dass der Stift recycelt wurde und recyclebar ist: Cradle-2-Cradle eben.

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  3. Hi
    Uhu Office pen kann nachgefüllt werden, ist aber natürlich flüssig.
    Lässt sich aber gut verstreichen.

    Den Lehrern Ordner vorschlagen, zum Beispiel über den Elternbeirat, finde ich super. Also für viele Blätter, nicht für die, die zum Beispiel in ein Lesetagebuch kommen.
    An der Schule meines Kindes ist das so.

    Kaufe ehrlich gesagt aber auch möglichst große Klebestifte, da mein Kind nicht auffallen will.😔

    Gruß

    Fanny

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