Bienenwachstücher selber machen

BienewachstücherFrischhaltefolie und Alufolie sind praktische Küchenhelfer, doch zählen sie zu den Wegwerfartikeln, die meist nach einmaligem Gebrauch im Abfall landen. Für angeschnittenes Obst und Gemüse oder den übrig gebliebenen Kuchen gibt es eine clevere Alternative: das Bienenwachstuch. Es gibt sie in vielen Unverpackt- oder Bioläden bzw. Online-Shops bereits fertig zu kaufen. Regional bieten auch immer wieder Imker solche Tücher an. Doch man kann sie auch relativ einfach selbst machen. Wie, das verrate ich hier. 

Warum keine Frischhalte- oder Alufolie?

Frischhaltefolie besteht in der Regel aus Polyehtylen (PE) und kommt daher ohne Weichmacher aus. Sie kann recycelt werden. Unbedingt meiden sollte man Frischhaltefolien oder Verpackungen aus PVC, die Sie am Recyclingcode 3 erkennen. Denn darin werden Weichmacher eingesetzt, die fettlöslich sind.

Auch Alufolie ist ein beliebter Küchenhelfer. Allerdings sollte Aluminium aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen gemieden werden. Wer schon einmal Bilder vom Bauxit-Abbau gesehen hat, dem Rohstoff für das Aluminium, ist froh, wenn er sich von dieser Umweltzerstörung abwenden kann. In unberührten Landstrichen des Regenwaldes werden Bäume gefällt, Ureinwohner vertrieben und die Umwelt durch Chemie verseucht. Rotgefärbte, mondähnliche Landschaften bleiben da zurück.

Wer unbedingt Alufolie benutzen möchte, sollte auf Recycling-Folie zurückgreifen. Aluminium kann zu 100 Prozent recycelt werden und braucht dafür nur fünf Prozent der Energie einer Neuproduktion.

Achtung
Saures, fettiges, basisches oder salziges Essen greift Aluminium an. Dabei können sich Aluminiumionen lösen und in das Essen übergehen. Aluminium kann sich im Körper anreichern. Krebs und Alzheimer werden mit Aluminium in Verbindung gebracht, auch wenn abschließende Forschungen noch fehlen.

Alternative: Bienenwachstuch

Zum Glück gibt es eine einfache, langlebige Variante: das Bienenwachstuch.

Das braucht man:

1 Stück Baumwollstoff (100 % Baumwolle) 20×20 oder 30×30 cm

12-15 gr. Bienenwachs pro Tuch (in Pellet oder geraspelt). alternativ Carnaubawachs, Rapswachs, Sonnenblumenwachs oder Sojawachs (statt des Bienenwachses kann man auch Pflanzenwachs nehmen, das eine höhere Schmelztemperatur hat, der Backofen muss daher etwa 20 Grad höher eingestellt werden)

eventuell Zick-Zack-Schere

2 Bögen Backpapier

1 Pinsel

eventuell Öl (Jojoba, Kokosöl oder anderes Pflanzen-Öl, das nicht ranzig wird – daher kommen kaltgepresste Öle wie Oliven- oder Leinöl nicht in Frage)

So wird’s gemacht:

  1. Den Stoff auf die gewünschte Größe zuschneiden. Wenn möglich mit einer Zackenschere, damit der Stoff nicht ausfranst
  2. Backofen auf 80 Grad vorheizen, das Baumwollstück auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und möglichst gleichmäßig mit Bienenwachsdrops bestreuen oder Bienenwachs mit einer Reibe über den Stoff raspeln. Nicht zu viel, sonst wird die Schicht zu dick und das Tuch später schneller brüchig. Wenn es zu viel Wachs ist, einfach auf ein weiteres Tuch verteilen.
  3. Das Backblech mit den Tüchern in das Backrohr geben und das Wachs langsam schmelzen. Das dauert weniger als 5 Minuten.
  1. Das Wachs mit einem Pinsel gleichmäßig auf dem Stoff verteilen, so dass auch Ränder und Ecken damit getränkt sind. Eventuell das Tuch einmal durchkneten, damit sich das Wachs besser verteilt. Dann das Bienenwachs-Tuch abkühlen lassen. Pinsel und Backpapier können immer wieder verwendet werden.

Sollte das Bienenwachs trotzdem ungleichmäßig verteilt sein, kann man solche Stellen mit dem Bügeleisen ausgleichen oder mit einem Fön vorsichtig erwärmen.

Alternativ kann man die Tücher auch gleich zwischen zwei Lagen Backpapier mit dem Bügeleisen bearbeiten. Oder man schmilzt das Bienenwachs, gibt Öl hinzu und verteilt es dann auf dem Stück Stoff. Gerade wenn Sie mehrere Tücher machen wollen, kann man diese dann auch einfach in das geschmolzene Bienenwachs tauchen.

Optional kann man 1-2 Esslöffel Jojobaöl verwenden, um das Tuch geschmeidiger zu halten. Entweder das Öl vor dem Schmelzen mit einem Esslöffel über den Stoff verteilen oder nach dem Schmelzen gleichmäßig verteilen und dann mit dem Pinsel zusammen mit dem flüssigen Wachs gleichmäßig auf dem Stoff verteilen.

Sandwich-Wrap

Wer seine Sandwiches in das Bienenwachstuch packen möchte, kann einen Knopf mit einer Schnur an eine Ecke des Tuches annähen. Das Brot wird dann im Wrap von eingeschlagen. Dazu das Tuch diagonal vor sich ablegen mit der Knopfseite nach oben und hinten. Dann die seitlichen Ecken über das Brot legen, ersten den unteren Teil nach oben klappen und danach die Ecke mit dem Knopf nach unten. Die Schnur mehrmals umwickeln und zum Festmachen ein paar Mal um den Kopf wickeln.

 

4 Kommentare

    1. Danke für den Hinweis. Das ist interessant und hat mich auch schon beschäftigt. Gerne nehme ich den Hinweis noch auf, dass man sicherheitshalber Bio-Stoffe nehmen sollte.
      Wer sicher gehen möchte, kann das Tuch ab und zu mit Essig abreiben, dann sterben mögliche die Keime ab. Ich verwende jetzt schon seit 4 Jahren Bienenwachstücher, die ich regelmäßig abwische und dann trocknen lasse. Weder ich noch meine Familie war in dieser Zeit nennenswert krank.

      Gefällt 1 Person

      1. ich habe zur Herstellung ein gutes Herrenhemd von derFirma Van Laak zerschnitten, da dr Kragen nach vielen Jahren sehr abgenutzt war. DEr Stoff jedoch ist ideal und sehr hochwertig. Durch das häufige Waschen ist garantiert keien Appretur o.ä. drinnen. Ich bin total begeistert von meinen Bienenwachstüchern und benutze sie gerne und häufig und verschiedenen Größen.

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  1. Das werde ich mir auf jeden Fall merken und auch mal selber machen. Hatte mal welche gekauft aber die haben nicht so lang gehalten. Aber wenn man sparsam damit umgeht und sie möglcihst nur zum abdekcne benutzt ist das ja sicher anders. ❤

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